WHKT-REPORT – AUSGABE 04/2024

Liebe Leserinnen und Leser,

»Zeit, zu machen« lautet das Leitmotiv der neuen ZDH-Kampagne, die Menschen im Handwerk mit ihren Kompetenzen und ihrer hohen Motivation als Macherinnen und Macher zeigt. Die Gesichter der Kampagne begegnen uns mit hoher Wiedererkennung in den Medien und auf Plakatwänden – authentisch, überzeugend.

Die Botschaft ist deutlich und auch auf die aktuellen Herausforderungen in der Wirtschaft und der Politik 1:1 übertragbar. Mehr denn je geht es um tragfähige Lösungen für das Handwerk: Beim Abbau überflüssiger Bürokratie, in der Energiewende, bei der Digitalisierung und der Fachkräftegewinnung, der ökologischen Nachhaltigkeit und, kurz vor den Wahlen zum Europäischen Parlament, ganz besonders für eine starke Demokratie in einem Europa in Vielfalt. Zu schaffen ist dies nur im Dialog – im Schulterschluss zwischen Politik, Verwaltung, Handwerk und Wissenschaft.

Eine Plattform für diesen Dialog ist traditionell die WHKT-Vollversammlung. Auch in diesem Frühjahr sind die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Ehren- und Hauptamt der NRW-Handwerkskammern in Raesfeld zusammengekommen, um aktuelle handwerkspolitische Themen und Meinungen auszutauschen sowie strategische Positionen abzustimmen.

Einige Themen der WHKT-Vollversammlung waren: Mit der aktuellen WHKT-Fortschrittsbilanz haben wir über die Entwicklungen im Jahr 2023 berichtet und diese gemeinsam eingeordnet. Des Weiteren wurde über die künftige Umsetzung des Staatspreises NRW Manufactum beim WHKT und die Deutsche Meisterschaft im Handwerk 2025 in Köln entschieden. Auf der Tagesordnung stand auch, wie wir das im nächsten Jahr anstehende 125-jährige Jubiläum der Handwerkskammern begehen möchten. In die Zukunft hat das Handwerk mit Positionspapieren zu den Themen Europa, Berufliche Anerkennung und Modernisierung der Berufsbildungsstätten geblickt. Fruchtbare Diskussionen führten die Mitglieder der Vollversammlung mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, die das WHKT-Ehrenzeichen erhielt, Roland Schüßler, der Vorsitzende der Regionaldirektion NRW der BA sowie Professor Stefan Gärtner, Direktor am Institut für Arbeit und Technik (IAT).

Jetzt gilt es, die Erkenntnisse und Positionen unserer Vollversammlung gemeinsam in die Praxis umzusetzen: »Zeit, zu machen!«

Herzliche Grüße

Ihre

WHKT-Präsident Berthold Schröder | Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Florian Hartmann

Ausgezeichnet:

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach erhält Ehrenzeichen des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT)

Ministerin Ina Scharrenbach gemeinsam mit WHKT-Präsident Berthold Schröder (r.) und WHKT-Hauptgeschäftsführer Dr. Florian Hartmann (l.)

Im Rahmen der Vollversammlung in Raesfeld verlieh WHKT-Präsident Berthold Schröder am 16. April 2024 an NRW-Ministerin Ina Scharrenbach die höchste Auszeichnung des WHKT – das Ehrenzeichen des Handwerks in NRW. Die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen erhielt die Ehrung für ihre Verdienste im Zusammenhang mit der Unterstützung der Bewältigung der Flutkatastrophe im Jahr 2021, den wichtigen Schritten beim Abbau von Bürokratie am Bau in NRW, der Digitalisierung und Beschleunigung von Prozessen in Genehmigungsverfahren sowie vor allem den neuen Chancen, die sich durch die lange angestrebte »Kleine Bauvorlagenberechtigung« in zahlreichen Betrieben des Handwerks ergeben.

Die Pressemeldung zur Verleihung ist hier zu finden.

WHKT-Positionspapier zur Anerkennung:

Wichtiges Instrument zur Fachkräfteentwicklung

Die Handwerkskammern sind sich ihrer Verantwortung im Thema Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen bewusst und sind für die Aufgaben in Nordrhein-Westfalen zur Umsetzung des Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes gut aufgestellt. Mit ihrem aktuellen Positionspapier, beschlossen auf der WHKT-Vollversammlung am 17. April 2024, zeigen die Kammern auf, dass sie deutlich mehr Verwaltungsverfahren als das Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren nutzen, um für individuelle Anerkennungsanliegen den Ratsuchenden Wege aufzuzeigen.

Die sogenannten Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren, die der Gesetzgeber 2012 eingeführt hat, haben die Handlungsmöglichkeiten der Anerkennung für die Handwerkskammern ausgeweitet. Auch damit kann erreicht werden, dass Menschen möglichst qualifikationsadäquat beschäftigt werden, egal wo und wie sie ihre beruflichen Handlungskompetenzen erworben haben. Die Handwerkskammern verfügen über ein zentrales Wissensmanagement zur Anerkennung, nutzen spezifisches Know-how von Handwerkskammern in ganz Deutschland, stehen Ratsuchenden vor Ort zur Verfügung und sind in die Beratungsstrukturen in den Regionen gut eingebunden. All das sind klassische Vorteile der von den Handwerkskammern gewählten Organisationsform zur Durchführung der Gleichwertigkeitsfeststellungsverfahren.

Das WHKT-Positionspapier mit dem Titel »Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufskompetenzen im Handwerk: Wichtiges Instrument zur Fachkräfteentwicklung« ist zu finden unter www.whkt.de/positionen.

Europas Zukunft gemeinsam mit dem Handwerk gestalten:

Vollversammlung des WHKT verabschiedet Position »Europa«

Aus Anlass der bevorstehenden Europawahl hat die Vollversammlung die Position »Europas Zukunft gemeinsam mit dem Handwerk gestalten« verabschiedet. Darin bekennt sich die Vollversammlung ausdrücklich zu Europa, zur Europäischen Union und zum europäischen Gedanken der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Zugleich formuliert die Position fünf Forderungen für die kommende Legislaturperiode:

  1. Die EU muss Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander in Einklang bringen. Dazu gehören der Einsatz marktwirtschaftlicher Instrumente zur Erreichung von Klimaschutzzielen, die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch Standort- und Wettbewerbspolitik sowie Digitalisierung, Innovationsoffenheit und Innovationsfreundlichkeit.
  2. Die EU muss im Bereich der Bildungspolitik bewährte nationale Bildungssysteme anerkennen und sichern. Die Bedeutung der Dualen Berufsbildung ist als gleichwertig zur akademischen Bildung wertzuschätzen.
  3. Die EU braucht eine wirksame, eigenständige KMU-Politik. Politische Strategien und Rechtsakte müssen anhand des Grundsatzes »Think small first!« (»Zuerst an die Kleinen denken!«) aus der Perspektive von Handwerk und KMU heraus entwickelt werden. Dazu gehört auch, den KMU-Test strikt anzuwenden und KMU-/Handwerksorganisationen frühzeitig bei der Erarbeitung von Rechtsakten und Standards einzubinden, um Regulierungsbetroffene besser identifizieren und Folgen präziser abschätzen zu können.
  4. KMU-Politik muss strukturell in der EU-Kommission abgesichert werden.
  5. Die EU muss das KMU-Entlastungspaket konsequent umsetzen. Dazu gehört insbesondere ein Praxischeck des »Green Deal« samt KMU- und Kohärenzprüfung. Handwerksbetriebe müssen bei der Umsetzung der Vorgaben unterstützt werden, etwa durch strikte Anwendung des Once-only-Prinzips und die Bereitstellung digitaler Werkzeuge zur vereinfachten Datenbereitstellung und -übermittlung.

Das WHKT-Positionspapier mit dem Titel »Europas Zukunft gemeinsam mit dem Handwerk gestalten« ist zu finden unter www.whkt.de/positionen.

WHKT-Positionspapier:

Hohe Investitionen in berufliche Aus- und Weiterbildung im Handwerk notwendig – Öffentliche Hand ist gefordert

Die Überbetrieblichen Bildungszentren (ÜBS) in Nordrhein-Westfalen stehen vor einem erheblichen Investitionsbedarf. In den nächsten zehn Jahren werden rund 1,3 Milliarden Euro für Gebäudeerneuerungen und Modernisierungen benötigt. Dieser Bedarf wurde durch eine Umfrage der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks e.V. (LGH) bei den Trägern der 90 ÜBS ermittelt.

Die Handwerkskammern weisen in ihrem aktuellen Positionspapier auf einen dringenden Handlungsbedarf hin. Bund und Land NRW müssen demnach die Haushaltsmittel für Modernisierungsvorhaben der ÜBS des Handwerks erhöhen und den tatsächlichen Bedarf anpassen. Die Bewilligungsverfahren sollten unbedingt schneller und planbarer werden. Das Handwerk in NRW muss und wird den begonnenen Konzentrationsprozess der ÜBS fortsetzen. Ziel ist eine fachlich leistungsfähige, gut erreichbare und trägerübergreifende überbetriebliche Bildungsinfrastruktur, die unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit zukunftssicher ist. Das Handwerk beteiligt sich mit mindestens 35 Prozent Eigenanteil an den Kosten. Die duale Ausbildung ist ein Herzstück für die Nachwuchsqualifizierung im Handwerk und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Das WHKT-Positionspapier mit dem Titel »Hohe Investitionen in berufliche Aus- und Weiterbildung im Handwerk notwendig« ist zu finden unter www.whkt.de/positionen.

Handwerk im Dialog mit Wissenschaft:

Urbane Produktion sichern und weiterentwickeln

Prof. Dr. Stefan Gärtner (l.) und WHKT-Präsident Berthold Schröder

Besonders in den Städten und Ballungsräumen ist eine Verdrängung insbesondere von produzierendem Handwerk zu verzeichnen. Auch Neuansiedlungen von produzierendem Handwerk in diesen Regionen nehmen ab. Dies liegt zum einen am Mangel an verfügbaren Flächen, zum anderen aber auch an Bodenpreissteigerungen, Mobilitätseinschränkungen und Immissionsschutzvorgaben. Im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung und um eine dezentrale Versorgungsstruktur zu gewährleisten, sind hingegen ein gutes Nebeneinander von Wohnen, Dienstleistung und Produktion wichtig.

Der WHKT konnte in seiner Vollversammlung zu dem wichtigen Thema Prof. Dr. Stefan Gärtner, Geschäftsführenden Direktor am Institut für Arbeit und Technik und Leiter der Landesarbeitsgemeinschaft Nordrhein-Westfalen der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft, für einen Vortrag gewinnen. Er erläuterte unter anderem, wie die ideale Stadt aussieht und welche Maßnahmen dazu notwendig sind. Beispielsweise sollten Stadtplanungen nicht ausschließlich den Bau von Wohnraum forcieren, sondern auch die Produktion angemessen berücksichtigen. Auch ist vielerorts die bestehende Infrastruktur nicht geeignet für Produktion. Dies führt bereits heute zur Verlagerung von Produktion in Gewerbegebiete, die primär für andere Nutzungen vorgesehen sind. Daher ist eine gesamtstädtische Lösung notwendig, um eine nutzungsgemischte Stadt zu erhalten, die die gesamte Wertschöpfungskette abbildet.

Zeit für etwas Besonderes:

10 Jahre Treffpunkt Ehrenamt Handwerk in NRW

Am Freitag, den 07. Juni 2024, findet um 18 Uhr auf Schloss Raesfeld der »Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW« zum traditionellen zehnten Mal statt. Eine Veranstaltung, zu der der WHKT mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen engagierte Handwerkerinnen und Handwerker einlädt, die sich nicht nur in der Handwerksorganisation, sondern auch für Umwelt, Gesellschaft, soziale Belange oder auch internationale Hilfsprojekte einsetzen. Das Engagement der Betriebe und Handwerkerinnen und Handwerker in Nordrhein-Westfalen ist groß und soll mit dem Treffpunkt Ehrenamt öffentlichkeitswirksam gezeigt und gewürdigt werden.

Stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen im Handwerk berichten sieben Handwerkerinnen und Handwerker im sehr persönlichen Gespräch mit Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur und WHKT-Präsident Berthold Schröder, was es bedeutet, Teil von etwas Besonderem zu sein.

Ein jährliches Highlight ist die Verleihung des Ehrenamtspreises Handwerk NRW durch Ministerin Mona Neubaur. Neben der Würdigung des Ehrenamts ist der jährliche Treffpunkt vor allem auch eine Einladung an Interessierte, die das Ehrenamt im Handwerk näher kennenlernen möchten und sich vorstellen können, ehrenamtlich aktiv und damit Teil von etwas Besonderem zu werden.

Die Teilnehmerzahl für diese besondere Veranstaltung ist auf 120 Personen begrenzt. Anmeldung unter www.ehrenamt-handwerk-nrw.de/anmeldung

Europa:

Unternehmertag 2024 im Zeichen der Europawahl durchgeführt

Die Teilnehmenden des Unternehmertages gemeinsam mit NRW-Europaminister Nathanael Liminski (5. v. l.) | Foto: UVH

Am 25.04.2024 haben Unternehmerverband Handwerk NRW, Handwerk.NRW und Westdeutscher Handwerkskammertag gemeinsam zu der Veranstaltung »Europawahl 2024 – Was hat das Handwerk von Europa?« eingeladen.

In seinem Impuls betonte NRW-Europaminister Nathanael Liminski die Bedeutung der EU für Nordrhein-Westfalen und seine Wirtschaft. Er forderte Haltung und Handlung.

In der anschließenden Diskussion erläuterten die Kandidatinnen und Kandidaten zur Europawahl Liliane Viola Pollmann (Grüne), Dr. Sabrina Proschmann (SPD) und Dr. Michael Terwiesche (FDP) sowie der Landtagsabgeordnete Dr. Jörg Geerlings (CDU) – in Vertretung für den EU-Abgeordneten Dr. Stefan Berger – Perspektiven einer aktiven Mittelstandspolitik, Gelingensbedingungen für Bürokratieabbau, mehr Wettbewerbsfähigkeit und die Umsetzung des »Green Deal«.

DesignTalente Handwerk NRW:

Zeit, zu machen – Gestaltung fördern.

Im Gestaltungswettbewerb »DesignTalente Handwerk NRW« können Handwerkerinnen und Handwerker ihre gestalterischen Leistungen in den Themenbereichen Kleidung & Textil, Möbel, Objekt & Skulptur, Schmuck, Wohnen & Außenbereich und Medien öffentlichkeitswirksam präsentieren. Teilnehmen können alle, die nicht älter als 30 Jahre sind, eine Ausbildung im Handwerk abgeschlossen haben und in Nordrhein-Westfalen wohnen oder arbeiten. Schirmherr des Wettbewerbs ist Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Damit möglichst viele Gestaltungstalente aus NRW die Chance erhalten, sich und ihre Arbeiten zu präsentieren, steht unter www.designtalente-handwerk-nrw.de eine digitale Plattform für die Teilnahme zur Verfügung. Interessierte laden hierfür Fotos ihrer selbst gestalteten Stücke bzw. Objekte hoch, wählen einen Themenbereich aus und sind damit für die Jurybewertung zugelassen. Eine Anmeldung zum Wettbewerb DesignTalente Handwerk NRW 2024 ist noch bis einschließlich Sonntag, den 2. Juni 2024, möglich. Die Teilnahme ist selbstverständlich kostenfrei.

Organisationen und Institutionen des Handwerks, Bildungsstätten, Medien oder Interessierte sind herzlich eingeladen, das Medienpaket unter www.designtalente-handwerk-nrw.de/medienpaket zu nutzen, um auf den Gestaltungswettbewerb des Handwerks in NRW aufmerksam zu machen.

Organisiert wird der Wettbewerb inklusive Ausstellung und Preisverleihung vom Westdeutschen Handwerkskammertag mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. Dieses prämiert zusätzlich je eine Siegerin bzw. einen Sieger pro Themenbereich mit einem Preisgeld in Höhe von je 3.000 Euro.

MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen:

Online-Netzwerktreffen »Deutschland-Ticket Job und Mobilitätsbudget – als Arbeitgeber*in effektiv einsetzen«

Der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen lädt gemeinsam mit dem BEMO | IHK-Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW am Donnerstag, den 2. Mai 2024 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr zur BEMO-Netzwerkveranstaltung »Deutschland-Ticket Job und Mobilitätsbudget – als Arbeitgeber*in effektiv einsetzen« ein.

Immer mehr Unternehmen und Betriebe bieten ihren Mitarbeitenden das Deutschland-Ticket Job und/oder ein Mobilitätsbudget an. Damit tragen sie zu einer umweltfreundlicheren Mitarbeitenden-Mobilität bei und profitieren zugleich selbst von steuerlichen Vorteilen.

In diesem Netzwerktreffen erfahren die Teilnehmenden Wissenswertes zum Deutschland-Ticket Job.

  • Wie funktioniert das Deutschland-Ticket Job und wie sehen die Vorteile für Arbeitgebende und Arbeitnehmende aus?
  • Lohnt sich bereits der Einstieg oder ist es sinnvoller abzuwarten und verschiedene Angebote miteinander zu kombinieren, um bedarfsgerechte individuelle Lösungen für die einzelnen Beschäftigten zu finden?

Weiterhin werden Fragen zum Mobilitätsbudget beantwortet.

  • Was ist ein Mobilitätsbudget?
  • Wie funktioniert es und für welche Verkehrsmittel kann es eingesetzt werden?
  • Welche Vorteile ergeben sich für Arbeitgebende, welche für Arbeitnehmende?
  • Welche steuerlichen Aspekte gilt es zu beachten?

Eine Anmeldung ist erforderlich und erfolgt über https://events.dortmund.ihk24.de/deutschland-ticket. Der Zugangslink zur Veranstaltung wird einige Tage vor Veranstaltungsbeginn verschickt.


Resume zum »Online-Seminar zum Deutschland – Ticket Job «

Am 11. April 2024 lud der MobilityHub Handwerk Nordrhein-Westfalen zum »Kostenlosen Online-Seminar zum Deutschland-Ticket Job« ein. Die Teilnehmenden erfuhren im ersten Teil des Online-Seminars Wissenswertes rund um das Deutschland-Ticket Job. Im zweiten Veranstaltungsblock beantworteten Verena Bloemer und Patrick Liebold von der Rheinbahn AG Düsseldorf, Melanie Radke von DSW21 (Dortmunder Stadtwerke AG), Marcel Kirchhoff von der Stadtwerke Münster GmbH sowie Diana Delva von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH Fragen der Teilnehmenden. Es begann ein reger Austausch, der darauf schließen lässt, dass das Deutschland-Ticket Job auch für das Handwerk bestens geeignet ist.

www.anerkennungsberatung-iq.de:

Relaunch der digitalen Anerkennungsplattform IQ

Menschen mit ausländischen Berufsabschlüssen haben ein Recht auf die Anerkennung ihrer im Ausland erworbenen formalen Berufsqualifikation. Damit dies im Bereich der reglementierten und der nicht-reglementierten Berufe möglichst reibungslos funktioniert, ist eine gute individuelle Beratung ein wichtiges Gelingenskriterium. Schließlich müssen nicht nur die richtigen zuständigen Stellen identifiziert und der passende Referenzberuf gefunden werden. Es geht darum, die Verfahren so zu beantragen, dass die anerkennbaren Kompetenzen vollständig und nachvollziehbar dargestellt werden. Hinzu kommen Fragen nach der Titelführung, der Finanzierung der Verfahren, der Sprachförderung, der Übersetzung und Beglaubigung von Dokumenten sowie der Identifizierung geeigneter Qualifizierungen zur Herstellung der beruflichen Gleichwertigkeit, wenn Bescheide lediglich eine Teilanerkennung feststellen.

Dass die Nachfrage nach Beratung und Begleitung immens ist, zeigen die Zugriffszahlen auf die vom WHKT im Rahmen des Förderprogramms IQ (Integration durch Qualifizierung) entwickelten digitalen Beratungsplattform: www.anerkennungsberatung-iq.de. Im Jahr 2023 haben sich in NRW 11.326 Ratsuchende im Thema berufliche Anerkennung hier registriert. Von Januar bis 10. April 2024 waren es bereits 4.644 Anmeldungen, davon 44 Prozent mit ukrainischer Herkunft.

Damit Fachkräfte mit ausländischen Berufsabschlüssen in NRW gleichfalls nach Aufnahme einer beruflichen Beschäftigung ihre Berufsanerkennung gemeinsam mit ihrem Arbeitgeber angehen können, wurde die Plattform www.anerkennungsberatung-iq.de durch einen Relaunch weiterentwickelt. Auf den neuen vorgeschalteten Seiten erfahren Ratsuchende, wie und wo sie sich gleichfalls selbst gut informieren können, damit bereits wichtige erste Schritte in Richtung berufliche Anerkennung vorbereitet werden. Dies ist deshalb wichtig, weil die Wartezeiten bis zu einer individuellen IQ Anerkennungsberatung nach einer Registrierung auf www.anerkennungsberatung-iq.de leider kontinuierlich steigen. Diese Zeit gilt es individuell so zu nutzen, dass es auch nach Arbeitsaufnahme zu einer beruflichen Anerkennung und vor allem einer frühestmöglichen qualifikationsadäquaten Beschäftigung kommt.

Erasmus+ Projekt e-SELLER:

Partnerschaft veröffentlicht Trainingsprogramm zur Stärkung digitaler Kompetenzen

Die Initiative e-SELLER zielt darauf ab, den Digitalisierungsprozess in kleinen und mittleren Unternehmen dabei zu unterstützen, die im Zuge der digitalen Transformation neu entstehenden Anforderungen zu erfüllen und Anpassungen der sich verändernden Arbeitsbedingungen vorzunehmen. Zu diesem Zweck entwickeln und erproben sechs europäische Organisationen aus Griechenland, Polen und Deutschland mit Beteiligung des WHKT ein Trainingsprogramm für Ausbildungspersonal und Betriebe.

Im Herbst 2023 veröffentlichte die Partnerschaft den digitalen e-SELLER-Bericht. Diese Analyse diente den Projektpartnern als Leitfaden für die Ausarbeitung eines Trainingsprogramms. 12 Trainingsmodule behandeln sowohl die Nutzung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz und Marketing-Automatisierung als auch Soft Skills, die für die Nutzung der neuen Technologien in Handel treibenden KMU wichtig sind. Die Trainingsmodule setzen sich aus einem theoretischen Teil, Fallstudien und arbeitsplatzbezogenen Szenarien zusammen. Multimediale Inhalte ermöglichen eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Themenschwerpunkten und runden die einzelnen Module ab.

Das e-SELLER Trainingsprogramm steht in vier Sprachen unter https://e-seller.erasmus.site/de/program/ zum kostenlosen Download zur Verfügung. Bis Sommer 2024 entwickelt das Konsortium eine E-Learning-Plattform, die neben dem Trainingsprogramm verschiedene Video-Tutorials und Spiele bereitstellt, um eine selbstständige Erarbeitung aller digitalen e-SELLER-Bildungsinhalte zu ermöglichen.

Die Umsetzung der Partnerschaft erfolgt mit Kofinanzierung der Europäischen Union.

WHKT-Musterverträge:

Muster-Gesellschaftsverträge aktualisiert

Zum Jahresbeginn ist das Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG) in Kraft getreten, das umfangreiche Änderungen insbesondere im Hinblick auf die Gesellschaften bürgerlichen Rechts, kurz GbR, und die Personenhandelsgesellschaften OHG und KG vorsieht. Neu ist unter anderem die Einführung eines Gesellschaftsregisters bei den Amtsgerichten, worin sich die GbR eintragen lassen kann. Vor diesem Hintergrund bietet der WHKT neben dem GbR-Vertragsmuster nun ein neues Vertragsmuster zur eGbR an. Auch die weiteren gesellschaftsrechtlichen Vertragsmuster wurden einer Überarbeitung unterzogen.

Die aktuellen Vertragsmuster sind zu finden unter www.whkt.de/downloads/musterdokumente.

Orientierungshilfe:

LGH-Betriebsvergleiche zeigen Stärken und Schwächen der verschiedenen Handwerke

Die Betriebsvergleichsbroschüren für das Berichtsjahr 2022 sind ab sofort im neuen Onlineshop https://bvshop.lgh.nrw/ als Download erhältlich. Sie enthalten die ermittelten Durchschnittswerte der Betriebe, die sich am letzten Betriebsvergleich beteiligt haben. Hierbei handelt es sich um die Handwerke Dachdecker, Friseure, Hochbau, Kraftfahrzeug, Maler, SHK, Tischler und Zimmerer.

Die Dachdeckerbetriebe haben sich im Betriebsvergleich wirtschaftlich recht gut behauptet. So hat sich das Betriebsergebnis gegenüber der Vorjahresuntersuchung um zwei Prozentpunkte verbessert. Dies gelang, obwohl sich der Anteil des Materialaufwandes an der Betriebsleistung leicht erhöht hat, was nicht zuletzt auf höhere Einkaufspreise zurückzuführen ist. Demgegenüber hat sich der Anteil der Personalkosten gegenüber dem Vorjahr verringert, wobei anzumerken ist, dass die Zahl der Mitarbeiter im Dachdeckerhandwerk zurückgegangen ist, weil es auf dem Arbeitsmarkt schwieriger geworden ist, Fachkräfte zu gewinnen. Um die Produktivität zu erhöhen, haben die Betriebe zwangsläufig mit innerbetrieblichen Maßnahmen reagiert, was gemäß den ermittelten Kennzahlen zur Betriebsleistung und zur Wertschöpfung je produktiv Beschäftigten offenbar gelungen ist.

Im Friseurhandwerk ist man nach den Corona-Jahren weitgehend zum »Business as usual« übergegangen, wenngleich sich neue Herausforderungen wie v. a. steigende Waren- und Energiepreise, Inflation und Fachkräftemangel abzeichneten. Die Betriebe mussten die neuen Gegebenheiten in ihren Entscheidungen berücksichtigen und haben ihre Preise im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich angehoben. Die Branche tut sich schwer bei der Gewinnung von Arbeitskräften und die Zahl der Beschäftigten ist rückläufig. Von den untersuchten Betrieben entfielen durchschnittlich 40,9 Prozent des Umsatzes auf Personalkosten, was niedriger als in den letzten fünf Jahren ist. Durch Anpassungsmaßnahmen konnten sowohl der Handwerksumsatz je Fachkraft als auch der Handwerksumsatz je Kunde gesteigert werden. Damit konnte im Durchschnitt das betriebswirtschaftliche Ergebnis um 7,1 Prozentpunkte angehoben werden.

Die Ergebnisse im Hochbauhandwerk sind respektabel, auch wenn die Ertragslage in den beiden vorherigen Jahren besser aussah. Mit 1,6 Prozent ordnet sich das Ergebnis wieder in die Reihe der Erträge ein, wie sie vor 2020 im Durchschnitt erzielt wurden, auch wenn es nach den beiden guten Jahren 2020 und 2021 ernüchternd wirkt. Angesichts der Preisentwicklung im Bauwesen ist auch dem Betriebsvergleich zu entnehmen, dass der Anteil des Aufwands für Material an der Betriebsleistung gestiegen ist. Auch in diesem Gewerbe ist hingegen der Anteil der Personalkosten an der Betriebsleistung gesunken, was mit einem Rückgang der Zahl der Beschäftigten und einer gestiegenen Wertschöpfung je produktiv Beschäftigten erklärt werden könnte. Naheliegend sind hier z. B. bessere (digital unterstützte) Personaleinsatzplanung, Verringerung von Transportkosten oder die Standardisierung von Prozessabläufen.

Ein höheres durchschnittliches Betriebsergebnis als im Vorjahr ist darüber hinaus für die Maler (11,8 Prozent), SHK (10,4 Prozent) und die Zimmerer (7,9 Prozent) zu verzeichnen. Demgegenüber wurde ein niedrigerer Wert bei den Tischlern (9,9 Prozent) und im Kfz-Handwerk (6,4 Prozent für markengebundene Betriebe und 7,7 Prozent für nicht markengebundene Betriebe) ermittelt.

Die nächste Betriebsvergleichserhebung für das Berichtsjahr 2023 startet im Juni mit einem neuen Online-Portal. Weitere Informationen: https://lgh-betriebsvergleiche.de

Außenwirtschaft:

Nachhaltige Gebäudetechnik Niederlande

Die niederländische Regierung hat bereits vor einigen Jahren entschieden, die Wärmewende systematisch anzugehen, und verabschiedete 2019 ein neues Klimaabkommen. Danach müssen bis 2050 rund sieben Millionen Haushalte und eine Million Gebäude vom Erdgasnetz abgekoppelt und regenerativ beheizt werden. Um die neuen Ziele zu erreichen, müssen bis 2030 die ersten 1,5 Millionen bestehenden Wohnungen nachhaltig saniert werden.

Für Unternehmen aus NRW bietet diese Entwicklung gute Marktchancen. Um die energetische Gebäudesanierung und den energieeffizienten Neubau erfolgreich durchführen zu können, fehlt es in den Niederlanden oft an ausreichend eigenen Fachkompetenzen. Deutsche Gebäudetechnik und deutsches Handwerk genießen vor Ort einen ausgezeichneten Ruf. Sowohl bei den Sanierungs- als auch bei Neubauprojekten kann nachhaltige und energieeffiziente Gebäudetechnik eingebaut werden. Innovative Lösungen eignen sich für Wohnungen, Gewerbeimmobilien, Industrie und Hallen.

Verschiedene Termine in den kommenden Tagen und Monaten bieten Gelegenheit, sich einen persönlichen Eindruck von den Marktchancen in den Niederlanden zu verschaffen:

7. Mai 2024, HWK Münster: Nachhaltigkeitsgipfel Handwerk NRW und Niederlande, https://www.handwerk-international.net/event-details/nachhaltigkeitsgipfel-handwerk-niederlande-und-nrw

10./11. September 2024: Unternehmensreise »Kreislaufwirtschaft in Bau- und Gebäudetechnik in den Niederlanden«, https://www.nrwglobalbusiness.com/de/aktuelles/termine/details/marktsondierung-niederlande-kreislaufwirtschaft-in-bau-und-gebaeudetechnik

3.–7. Februar 2025: NRW-Gemeinschaftsstand auf der BouwBeurs Utrecht, https://www.nrwglobalbusiness.com/de/aktuelles/termine/details/nrw-gemeinschaftsstand-auf-der-bouwbeurs-2025


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